Steuererklärung selbst machen – kannst du deine Steuererklärung selbst machen?

Grundsätzlich kannst du deine Steuererklärung selbst machen. Aber wie man es vom Finanzamt erwartet, kann die Steuererklärung ziemlich kompliziert sein. Keine Sorge, dieser Artikel hilft dir, deine Steuererklärung selbst zu erledigen.

Bitte beachte – wir besprechen hier grundsätzlich immer die Einkommensteuer. Weiter unten findest du einen Abschnitt, der die Umsatzsteuer bespricht.

Musst du eine Steuererklärung machen? – Steuererklärungspflicht

Wer hat eine Steuererklärungspflicht? Wenn du selbstständig oder freiberuflich Einkünfte erzielt, wirst du jährlich eine Steuererklärung beim Finanzamt einreichen müssen. Für einfache Arbeitnehmer gibt es keine gesetzliche Vorschrift, aber man kann es trotzdem freiwillig tun.

Steuererklärung Frist – bis wann musst du die Steuererklärung abgeben?

Dank des vierten Corona-Steuerhilfegesetzes wurde die Frist für die Steuerjahre 2020 bis 2023 verlängert. Die Abgabefrist für die Einkommensteuer ist für das Steuerjahr 2021, der 31.10.2022 – und für das Steuerjahr 2022, der 31.10.2023.

Wenn du mit einem Steuerberater oder Lohnsteuerhilfevereins arbeitest, verlängern sich viele Fristen automatisch. In diesen Fällen gilt für das Steuerjahr 2021 beispielsweise der 31.08.2023.

Mehr Infos zu den Abgabefristen findest du hier

Steuererklärung selber machen – wie geht das?

Wenn du verpflichtet bist, eine Steuererklärung einzureichen, solltest du dies auch ernst nehmen – das Finanzamt lässt nicht gerne mit sich scherzen. Das wichtigste ist, alle erzielten Einkünfte sauber anzugeben und nichts dem Finanzamt zu verschweigen. 

Über die Einkommensteuererklärungen werden jährliche Einkünfte versteuert. Die Erklärung besteht aus einem Mantelbogen, der von jedem Steuerpflichtigen ausgefüllt werden muss, sowie verschiedenen Anlagen.

Steuererklärung online machen – wo bekomme ich die notwendigen Formulare her?

Als Selbstständige*r bist du mittlerweile verpflichtet, die Einkommensteuererklärung online über ELSTER abzugeben. Alle Formulare und Anlagen der Einkommensteuererklärung sowie die Formulare für Umsatzsteuererklärungen erhältst du bei den Finanzämtern – auch online!

Zum Finanzamtfinder

Anlagen zur Einkommensteuer – welche muss ich ausfüllen?

Die Liste an Anlagen ist sehr lang. Aber in Wirklichkeit musst du nur wenige Formulare ausfüllen. Wir haben hier ein paar der wichtigsten Formulare für dich aufgelistet, die für dich relevant sein könnten.

  • Wenn eine der Anlagen deine Einkünfte oder Lebenssituation betrifft, bist du automatisch dazu verpflichtet, dieses Formular auszufüllen. Alle anderen Anlagen brauchst du nicht auszufüllen.
  • Gewerbetreibende benötigen die Anlage G
  • Freelancer müssen in der Regel die Anlage S ausfüllen.
  • Falls du Kinder hast, gehört die Anlage Kind auch zu deiner Steuererklärung.

Wie fülle ich die Formulare für die Einkommensteuererklärung korrekt aus?

Nachdem du festgestellt hast, welche Anlagen du ausfüllen musst, ist es ratsam, Schritt für Schritt vorzugehen. Es bietet sich an, mit den Pflichtangaben auf dem Mantelbogen anzufangen.

Hierfür benötigst du:

  • Deine Steueridentifikationsnummer
  • Deine persönlichen Informationen wie Adresse, Religionszugehörigkeit, Familienstand und Bankverbindung
  • Gegebenenfalls die Daten deines Ehegatten oder Lebenspartners.

Auf der Rückseite des Mantelbogens trägst du dann die abzugsfähigen Kosten ein, etwa Spenden und Krankheitskosten.

Rechne zunächst die Summen der einzelnen Posten zusammen und trage dann die Gesamtsumme im entsprechenden Feld ein. Denke auch daran, dem Mantelbogen die Originalbelege hinzuzufügen, da die eingetragenen Aufwendungen sonst eventuell nicht anerkannt werden. Auf diese Weise arbeitest du nun die einzelnen Anlagen, die auf dich zutreffen, systematisch ab.

Belege für die Steuererklärung – Belegvorhaltepflicht

Vielleicht hast du das schon mal gehört – keine Buchung ohne Beleg. Grundsätzlich musst du all deine Belege aufbewahren, sodass du Ausgaben steuerlich absetzen kannst. Seit 2017 gilt aber die Belegvorhaltepflicht. Du musst also nicht mehr alle Belege direkt ans Finanzamt schicken, sondern du kannst deine Belege erst mal bei dir aufbewahren. Falls das Finanzamt Fragen hat oder einzelne Belege sehen möchte, wird es auf dich zukommen.

Das bedeutet aber nicht, dass du Belege nicht mehr brauchst. Vor allem wenn du selbstständig oder freiberuflich Einkünfte erzielst, bist du verpflichtet, deine Belege sorgfältig aufzubewahren, manchmal sogar 10 Jahre lang. Darüber hinaus hast du wahrscheinlich viele Ausgaben gehabt, die du steuerlich absetzen willst. Um diese Kosten in deiner Einkommensteuererklärung anzugeben, ist es wichtig, die entsprechenden Belege aufzubewahren.

Da du viele Steuerdokumente zehn Jahre lang aufbewahren musst, lohnt es sich, alle Belege zu digitalisieren. Holvi macht es dir leicht. Mit unserer Holvi-App wirst du immer daran erinnert, deine Belege zu scannen und digital in der Holvi-App aufzubewahren. So sparst du dir Stress und Papierkram.

Mehr Infos zu den Belegen für die Steuererklärung findest du hier

Extra: Die Umsatzsteuererklärung

Die Umsatzsteuererklärung ist die jährliche Steuererklärung über deine Umsatzsteuer, die du als Unternehmer*in ans Finanzamt abführen musst. In Deutschland unterliegen alle Lieferungen und Leistungen, die ein Unternehmen gegen Entgelt an seine Kunden abgibt, der Umsatzsteuerpflicht und muss daher eine Umsatzsteuererklärung abgeben. Kleinunternehmer können sich von der Umsatzsteuerpflicht befreien, trotzdem müssen sie in der Regel eine jährliche Umsatzsteuererklärung abgeben.

Umsatzsteuererklärung Frist

  • Unternehmer mit einem entsprechenden Umsatz (>7.500 Euro) müssen monatlich eine Umsatzsteuervoranmeldung abgeben, und zwar jeweils zum 10. eines Monats.
  • Wenn du im Vorjahr zwischen 1.000 und 7.500 Euro Umsatzsteuer an das Finanzamt abgeführt hast, musst du vierteljährlich eine Umsatzsteuervoranmeldung abgeben. Die Stichtage, die du dir merken musst, sind der 10. Januar, 10. April, 10. Juli sowie der 10. Oktober.
  • Bei weniger als 1.000 Euro abgeführter Umsatzsteuer musst du hingegen nur einmal im Jahr eine Umsatzsteuerjahreserklärung abgeben. Für das Steuerjahr 2022 gilt der 31.07.2023.

Wie fülle ich meine Umsatzsteuererklärung aus?

Mittlerweile fordert das Finanzamt, dass die Umsatzsteuererklärung elektronisch übermittelt wird. Diese elektronische Steuererklärung benötigt ein elektronisches Zertifikat, das du in ELSTER findest. Sofern du über eine ordentliche Buchführung verfügst, ist die Erklärung in wenigen Minuten ausgefüllt. Im Formular trägst du nur die steuerpflichtigen Umsätze zu den verschiedenen Steuersätzen sowie die abziehbare Vorsteuer ein. Darüber hinaus musst du nur noch den Voranmeldungszeitraum auswählen und einige Angaben zu deinem Unternehmen machen. Wie du siehst, liegt die Herausforderung bei der Umsatzsteuererklärung vor allem in einer korrekten Buchführung.

Mit der richtigen Software deine eigene Steuererklärung meistern

Niemand füllt gerne eigenhändig die Steuererklärung aus. Die Sorge ist groß, falsche Angaben zu machen und sich in der Vielzahl an Spalten und Feldern nicht zurechtzufinden. Für den Einstieg in deine eigenständige Steuererklärung sind deshalb zwei Schritte empfehlenswert: der Blick in Tutorials im Internet oder das Vertrauen auf eine Steuer-Software.

Nützliche Programme sind bereits für wenige Euro erhältlich und führen dich Schritt für Schritt durch die Erstellung deiner Steuererklärung. Für die korrekte Eingabe deiner persönlichen Daten in Mantelbogen und sonstige Anlagen wirst du zu Beginn lediglich angeben müssen, dass du als Freiberufler oder selbstständig tätig bist. Die Software hilft dir, sämtliche Einkünfte, Ausgaben, außergewöhnliche Belastungen und mehr korrekt einzutragen. Beachte, dass für sämtliche angegebenen Einkünfte und Kosten die entsprechenden Belege vorliegen sollten.

Die Abgabe der Steuererklärung wird dir außerdem erleichtert, da du eine direkte Schnittstelle zwischen der Steuer-Software und dem ELSTER-Portal erstellen kannst. Gib in das Programm einfach dein Zertifikat ein und sorge nach Fertigstellung der Steuererklärung mit einem Klick dafür, dass diese offiziell beim Finanzamt eingereicht wird.

Steuererklärung machen lassen – ab wann braucht man einen Steuerberater?

Da der Steuerberater die Steuererklärung für alle haupt- und nebenberuflichen Tätigkeiten übernimmt, denken viele Freelancer und Unternehmer früh darüber nach, die Steuererklärung machen zu lassen. Ein Steuerberater gibt dir auch die Rechtssicherheit, dass du alle Fristen und Formalitäten bei der Steuererklärung einhältst. Dies kann eine wertvolle Entlastung sein, sodass du dich vollständig auf dein Tagesgeschäft konzentrieren kannst.

Holvi hat in Deutschland viele Partnerschaften mit Steuerberatern, denen wir vertrauen und die wir weiterempfehlen können. Finde ganz einfach einen Berater in deiner Nähe.

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Alle hier genannten Informationen sind nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Wir weisen jedoch daraufhin, dass wir keine Haftung für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der gemachten Angaben übernehmen können. Insbesondere ersetzt dieser Inhalt keine rechtliche oder steuerliche Beratung im Einzelfall. Für eine Beratung in rechtlichen oder steuerlichen Angelegenheiten wende dich bitte an einen Anwalt oder Steuerberater deines Vertrauens.